Samstag, 6. September 2014

Rezension: Jugendbuch

Perfekt ist jetzt (von Tim Tharp)





Sutter Keely, nennt sich auch selbst Godfather of the Party, ist eigentlich immer gut drauf. Nach etwas Whisky mit 7UP ist er sogar noch besser drauf und nichts kann ihm seine gute Laune verderben. Er genießt das Leben in vollen Zügen, liebt es Publikum zu haben und Partys zu feiern. Doch dann wacht er eines Tages in einem fremden Vorgarten auf und begegnet Aimee. Sie ist nicht wie er. Sie liest lieber ein Buch oder lernt, als wilde Partys zu feiern. Sie trinkt nicht und liebt Science Fiction. Sutter weiß nicht genau wieso, doch er will dieses naive, unwissende Mädchen nicht enttäuschen und fasst den Plan das Leben dieses Mädchens zu verändern und besser zu machen. Doch ist er wirklich das, was gut für Aimee ist?


Ich werde mir diese Nacht schnappen und sie knacken, das weiche Fruchtfleisch rauslöffeln und die Schale wegwerfen.
aus Perfekt ist jetzt (von Tim Tharp) Seite 77

 
Kein besonders ansprechendes Cover, aber schöner Schreibstil
 
Das Cover hätte mich höchstwahrscheinlich in einer Buchhandlung nicht angesprochen. Es ist zwar einigermaßen passend, aber leider wirkt es auf mich nicht besonders ansprechend. Dafür konnte mich der Schreibstil des Autoren sofort für sich gewinnen. Humorvoll erzählt er Sutters Geschichte. Besonders zu einem Jugendbuch wie diesem passt dieser Schreibstil wirklich gut. Er ist locker, leicht und jugendlich und lässt sich somit super flüssig lesen.


Schrecklicher Protagonist

Der Protagonist Sutter ist einem anfangs wirklich sypmathisch. Er hat immer einen witzigen Spruch auf den Lippen und ist so gut wie überall beliebt. Und er ist manchmal wirklich ein kleiner Pilosoph, der bei den verschiedensten Themen zusammen mit seinem besten Kumpel ins Philosophieren gerät und wirklich unterhaltsame Thesen aufstellt. Jedoch ist er so gut wie immer betrunken, kennte keine Grenzen, keine Moral, nichts. Anfangs dachte ich, dass sein Charakter so oft in ein "schlechtes" Licht gerückt wird, damit der Wandel am Ende umso auffälliger werden konnte. Doch da war kein Wandel. 332 Seiten wartete ich darauf, dass Sutter endlich begreifen würde, was das wirkliche Leben ausmacht, was er mit Aimee gefunden hat und wie sinnlos es ist so wie er nur für den Augenblick zu leben. Teilweise dachte ich wirklich, dass er bereits Fortschritte machte, man dachte er würde sich bessern wegen und durch Aimee. Aber falsch gedacht am Ende war er genau das selbe A#+*&%$loch, das er zu Beginn des Buches gewesen ist. 

Zu naiver Nebencharakter (Aimee)

Dann ist da noch Aimee. Die schüchterne, liebenswerte Aimee, die man zum Ende des Buches hin nicht wiedererkennt. Sie gerät immer tiefer in Sutters Bann zerstört ihr ganzes Leben und denkt trotz allem, dass Sutter ihr Leben verbessert hat. Er versucht sie zu einem Ebenbild seiner selbst zu machen, was ihm auch recht gut gelingt. Aimee tat mir einfach nur leid, sie ist zu naiv und zu schüchtern, um zu verstehen, was Sutter eigentlich in ihrem Leben anrichtet.

Wahre Liebe? - Wohl eher nicht ...

Im Klappentext ist auch von einer Liebesgeschichte die Rede, allerdings würde ich das, was in diesem Buch abläuft nicht wirklich als "Liebesgeschichte" bezeichnen. Denn anfangs gibt sich Sutter ja nur mit Aimee ab, um ihr zu helfen. Er kümmert sich um sie und es hört sich oftmals an als wäre dies eine Art Wohltätigkeitsprojekt für ihn. Dann denkt man, dass dieses Mädchen ihn wirklich berührt und zu einem besseren Menschen macht und doch ist diese gesamte Wirkung mit einem Schlag wieder verflogen. Und so hatte ich bis zum Ende dieses Buches hatte ich große Zweifel bezüglich Sutters Gefühlen ...

Schlechtes Ende

Und dann nach dem ich die die letzte Seite dieses Buches gelesen hatte, saß ich da und dachte mir: Das kann doch nun nicht das Ende sein ... Dieses Ende ließ all meine Erwartungen und Ansprüche an dieses Buch zu Staub zerfallen und ich wollte mich einfach nicht mit einem solchen Ende abfinden ...

Dennoch gut unterhalten

Ich weiß, sehr vieles an diesem Buch ist mir leider negativ aufgefallen, aber doch muss ich hinzufügen, dass mich dieses Buch dennoch gut unterhalten hat. Ja, dieses Buch hat Unterhaltungspotential, da kann sein Protagonist noch so ein schrecklicher Mensch sein. Es konnte mich unterhalten und ich hatte bis zum Ende Hoffnungen. Das möchte ich nur abschließend sagen, denn es ist mir wichtig das noch zu erwähnen.


Auch wenn der Autor mit seinem sympathischen, jugendlichen Schreibstil punktet und die Geschichte mich auch unterhalten hat, ist mir leider zu viel schlecht aufgefallen, als dass ich dieses Buch besonder gut bewerten könnte. Vor allem lag es an den Charakteren und deren Handlungen, dass dieses Buch mir nicht besonders gut in Erinnerung bleiben wird. Aus diesem Grund kann ich dem Buch leider nur 2 Blue Wings verleihen.


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