Montag, 8. Juni 2015

Rezension: Sannah & Ham [Jugendbuch]

Sannah & Ham (von Tom Ellen und Lucy Ivison)


                                                                                                                 Hannah und Sam. Zwei völlig normale Teenager, die sich ineinander verlieben. Doch der Ort ihrer ersten Begegnung ist seltsam, den wer lernt sich schon auf, bzw. direkt vor dem Klo kennen? Ohne den Namen des jeweils anderen zu kennen gehen sie wieder aus einander, bevor beide merken, wie sympathisch ihnen der andere eigentlich war. Fortan drehen sich die Gedanken der beiden ständig um den anderen und dass sie durch Zufall wenige Tage nach ihrem ersten Zusammentreffen wieder aufeinanderstoßen. Allerdings unter anderen Bedingungen ... Sie versuchen sich den anderen irgendwie aus dem Kopf zu streichen und doch denken sie immer wieder aufeinander. Doch es liegt ein steiniger Weg mit vielen anderen potentiellen Freunden, bzw. Freundinnen vor ihnen, den es erst einmal zu meistern gilt und das geht gar nicht ohne Pannen und Niederlagen ...



Ich muss ehrlich sagen, dass das Cover nicht wirklich meinen Geschmack getroffen hat. Das Liebespaar, das wohl Hannah und Sam darstellen soll, passt zwar zum Inhalt, aber irgendwie finde ich das mit der Kapuze merkwürdig. Und ich weiß nicht wieso, aber das Cover mit dem Liebespaar sagt mir so einfach nicht zu. Allerdings finde ich Schrift und Titel wirklich gut gewählt. Allerdings hätte ich in einer Buchhandlung höchstwahrscheinlich trotzdem nicht allein aufgrund des Covers nach diesem Buch gegriffen, aber da der Klappentext nach einer zuckrig-süßen Teenielovestory mit einer riesigen Portion Humor klang und ich darauf mal wieder Lust hatte, klang es einfach perfekt ^^

Das Layout des Textes war etwas ungewöhnlich, da große Einzüge die Breite des Textes verkleinern und der Text zudem im Blocksatz gesetzt ist. Diese seltsame Formatierung hat das Lesen anfangs schon etwas erschwert, jedoch gab sich dies nach einiger Zeit wieder, da man sich daran gewöhnte. Ich werde für euch einfach ein Foto hochladen, damit ihr euch selbst ein Bild davon machen könnt. ------------->



Die Geschichte wird immer abwechselnd aus Hannahs und Sams Perspektive erzählt. In diesem Fall finde ich, dass das eine richtig gute Idee ist, da es ja auch um die Liebesgeschichte der Beiden geht. Man bekommt dadurch beide Sichtweisen nähergebracht und ist auch irgendwie näher an der ganzen Geschichte dran. Aus diesem Grund ärgert man sich aber umso mehr, je länger die Beiden brauchen, um zusammenzufinden.


Anfangs sind Hannahs und Sams Handlungsstrang dicht miteinander verwoben, da sie die selbe Party besuchen und auch danach wieder aufeinander treffen, doch dann driften die Handlungsstränge immer weiter auseinander. Jeder der beiden lebt sein Leben weiter, denkt eventuell mal kurz an den anderen und sucht weiterhin jemanden, der ihn entjungfert. Die Beiden fahren auch in den Urlaub und man rechnet fest damit, dass sie zufällig aufeinander treffen und ihre Geschichte weiter voran schreitet und was passiert?! – Nichts!! Sie sehen sich nicht einmal, sondern treffen sich mit anderen! Das ist auch ein großes Problem an diesem Buch: Ein VIEL zu großer Teil erzählt die Geschichte der Einzelpersonen, sodass der Fokus nicht auf der Beziehung der Beiden liegt. „Sannah & Ham“ erlebt man also nur kurz am Ende des Buches, ansonsten geht es nur um Hannah & Sam.

Auch die beiden Protagonisten haben mich nach einiger Zeit einfach nur noch genervt. Denn Hannahs Verhalten ist für mich absolut unverständlich: ihre beste Freundin ist ein absolutes Biest, wenn es um Jungs geht und DOCH verzeiht Hannah Stella immer wieder. Zum Beispiel informiert Stella einen Typen, dass Hannah sich heute Abend von ihm entjungfern lassen will. (?!?!) Und als ob das noch nicht reichen würde, zieht sie unter anderem ohne zu fragen Hannahs teures, neues Kleid an, mit welchem sie dann einen Jungen auf ihrem UND Hannahs Zimmer verführt und Hannah sich verdrücken muss, um dieses „Schauspiel“ nicht mitansehen zu müssen ...
Und dann ist da noch Protagonist zwei, alias Sam. Aus ihm wurde ich nicht wirklich schlau, denn einerseits beteuert er immer wieder und wieder wie sehr er Hannah liebt und vergnügt er sich lieber Ablenkung suchend mit einer anderen, bevor er auch nur einmal um sie kämpft ... Aber wieso?! Letztendlich war also auch Sam mir unsympathisch ...

Trotzdem muss ich sagen, dass das Autorenduo einen schönen Schreibstil an den Tag legt und kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es um jugendliche Probleme geht. Allerdings beharren sie mir etwas zu stark auf dieser Entjungferungsgeschichte: Come on, ich muss noch schnell entjungfert werden, bevor ich auf das College komme! Also schnell, schnell! Ich habe nicht mehr viel Zeit! :/ :/ Ich glaube das benötigt keinen weiteren Kommentar. Auf jeden Fall wirkt das so, als müssten sie das erste Mal unbedingt noch schnell von ihrer Liste abhaken. Argh...


Eigentlich wirklich eine lustige Idee, dass die Beiden sich auf dem Klo kennen und lieben lernen, und einen gewissen Charme hat dieses Buch wirklich und es unterhält einen auch recht gut. Allerdings haben mich viel zu viele Punkte enttäuscht und vor allem die Protagonisten sind wirklich nervig. Aus diesem Grund kann und will ich nicht mehr als 2 Blue Wings vergeben, denn der Nachgeschmack bei diesem Buch ist einfach zu bitter. 


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